Sonntag, 20. März 2016

Ende in Sicht

Und nun sind bereits wieder meine letzten Tage angebrochen. Schon nächste Woche werde ich wieder für einige Zeit nach Hause kommen. Obwohl der Abschied schwer ist wie immer, freue ich mich doch auch sehr auf zu Hause, insbesondere auf den Frühling und auch auf etwas kühlere Temperaturen!
Hier hat die kleine Regenzeit schon begonnen und wir hatten die ersten heftigen Gewitter. Ich hatte das Gefühl, dass sämtliche Gewalten losgebrochen sind, es war wie eine Sintflut, mit unglaublich lautem Getöse. Der Vater einer unserer Lehrerinnen wurde auf dem Heimweg von seiner Farm, beim überqueren  des "normalerweise harmlosen" Baches, von den tobenden Fluten mitgerissen und konnte sich nicht mehr retten.
Was letzte Woche noch alles gelb und vertrocknet war, zeigt sich jetzt, nach wenigen Tagen wieder in frischem Grün.
Beatrice ist schon eifrig in der Farm, Bohnen, Mais und Gurken zu säen.
Und es hat sich doch auch wieder viel getan während meines Aufenthaltes. Das Dach auf der Babyunit ist nun fast fertig. Gerade werden die letzten Handgriffe getan, vor der endgültigen Fertigstellung. Gestern wurden Sand und Zement geliefert und heute morgen schon damit begonnen, die Blocks/Steine zu formen, die ja hier immer noch einer nach dem anderen in Handarbeit gefertigt werden. So werden denn auch ringsherum noch Mauern entstehen, damit es nicht weiter in die Babyunit reinregnet und weitere Schäden anrichten kann, wenn die große Regenzeit kommt. Mit den Mädels der Vocationalschule habe ich weiter Handarbeiten geübt, ihnen die einfachen Strickarten beigebracht. Für Feste haben wir wieder jede Menge Kuchen gebacken und für die Hochzeit eines ehemaligen Hotpeczöglings haben wir eine riesige doppelstöckige Hochzeitstorte produziert. Unabhängig von meiner Unterstützung hier gibt es einiges Positives zu berichten. Ein großes Projekt wird unterstützt von der Universität Buea und der Weltbank, in dörflichen Gemeinschaften Fischteiche anzulegen, in Gemeinschaft mit Hähnchen- Schweineaufzucht und Reisanbau. Im Hotpec wird gerade der dritte Teich in Angriff genommen und letzten Sonntag gab es schon Hähnchen für alle zum Mittagessen. Das Biofutter für die Hühner wird selbst zusammengestellt aus Mais, Soya und Morenga. Auch unseren Kühen geht es gut und sie geben mehr Milch, seit sie ebenfalls Morenga bekommen. In geraumer Zeit wird es auch wieder ein Kalb geben. Unsere "Passion" ist "schwanger" von Max! Er hat sich prächtig entwickelt, ist aber immer noch so verschmust wie als kleines Kalb. Die Kinder freuen sich noch immer riesig über die Milch und den Joghurt jeden Tag. Im Moment haben wir wieder viele Malariafälle, obwohl die Kinder auf Grund der besseren Ernährung insgesamt gesünder sind. Die ewigen Rotznasen haben fast ganz aufgehört und auch Dreckinfektionen gibt es schon eine Weile nicht mehr.
Gegen das Schlagen der Kinder kämpfe ich immer noch, aber auch das ist doch schon um vieles weniger geworden.

Dank der Spenden konnten wir auch einige rückständige Lehrergehälter bezahlen, so dass die Kinder in der Schule weiter unterrichtet werden können. Es gibt dank der Initiative von Frieder, Karin und Andrea schon einige Patenschaften, die einen monatlichen Beitrag leisten und es werden sicher noch mehr werden.

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